Gefärbt

Zum ersten Mal in diesem Jahr gab’s gerade eben einen Sonnenuntergang, der diesen Namen auch verdient hat. Erstaunlich, wo das Wetter heute im Großen und Ganzen doch mal wieder Murks war. Nehmen wir diese Farbexplosion einfach als Versprechen für besseres Wetter.

Draußen anne Laterne

Draußen anne Laterne hängt ein Plakat. Sowas Ähnliches wie ein Wahlplakat: In Bottrop kann man im Moment auch außer der Reihe was wählen gehen, da läuft derzeit nämlich ein „Bürgerentscheid“.
Es geht um den Erhalt des „Stenkhoffbades“, was Bottrops erstes und einziges Freiband ist, und das seit so ungefähr 100 Jahren. Ich war nie dort, fahre allerdings täglich dran vorbei. Nach allem, was ich so mitbekommen habe, ist das Stenkhoffbad nicht besonders hübsch, nicht besonders gut in Schuss und nicht besonders wirtschaftlich. Weshalb es zum letzten Herbst geschlossen wurde. Womit ein Sturm der Entrüstung einher ging – is ja klar, die Stadtverwaltung braucht die ohnehin immer knapper werdende Kohle ja für viel Wichtigeres als dafür, eine solche Institution zu erhalten. So jedenfalls die landläufige Meinung.
Jetzt gibt’s also ein durchaus ernst zu nehmendes Bürgerbegehren, das über die Zukunft des Stenkhoffbades entscheiden soll. Eine richtig fundierte Meinung zum Thema habe ich eigentlich gar nicht, aber eins weiß ich ganz bestimmt: Das politische Ausschlachten des Themas hier irritiert mich zutiefst. Insbesondere die links im politischen Spektrum angesiedelten Parteien haben sich die „Rettung“ des Stenkhoffbades ganz groß auf die Fahnen geschrieben.
Ob’s hier wirklich um die Sache geht? Glaubsse doch wohl selber nich. Das ist billiges Abgreifen des stumpfen Volkszorns. Nicht mit mir, Freunde. Vor diesen Karren lasse ich mich nicht spannen, was in Anbetracht des zumindest möglicherweise erhaltenswerten Freibades eigentlich schade ist.

Vorgarten adé

Außerdem sah der heutige Tag das endgültige Ende meiner Vorgartenbepflanzung. Alle 50 Scheinzypressen (die bei mir übrigens wesentlich besser und kontrollierter wuchsen, als ihr schlechter Ruf es hätte vermuten lassen) sind… sagen wir mal: weg.
Womit von meiner Seite aus der Weg frei wäre für umfangreiche Pflasterarbeiten vor meiner Haustür und eine Doppelgarage für die neuen Mitbewohner.
Grün? Wer braucht das schon – Hauptsache die Karren stehen warm und trocken.
Nachtrag: Zwei Bilder aus der jüngeren Vergangenheit, als die Welt noch in Ordnung war:

Zechenhausspezifisches

Solche Häuser wie das, was ich bewohne, haben meist noch das eine oder andere Nebengebäude. Meistens handelt es sich um einen Stall, weil früher so ziemlich alles zwischen Hühnern und Schweinen darin gehalten wurde. Heutzutage lagert man meist seinen ganzen Gartenkrempel darin – ich auch. Nun muss ich mit meinem Zeugs bis zum Ende des Monats wegen der einschlägig bekannten Problematik umziehen, aber das kann klappen – das neue Domizil für Rasenmäher und co. ist schon mal mustergültig aus- und aufgeräunt Und außerdem lange nicht so große, wie das erste Bild suggeriert – die Weitwinkeloptik schönt die Lage merklich ;-)). Wenn ich nur auch schon mal so weit wäre…

Rückbau

Was will ich machen – es geht halt nicht anders. Mit der Vertreibung aus dem Paradies, aka Gartenumzug, geht auch das Ende meiner bisherigen Brennholzlogistik einher. Was insbesondere in Anbetracht dieser gerade mal zweieinhalb Jahre alten, ausgezeichnet bewährten Konstruktion ein wenig schmerzt:

Heute also war der Tag des Rückbaus gekommen, das gute Wetter am Pfingstsonntag konnte man nicht einfach so ungenutzt in der Gegend rumliegen lassen. Spätestens nach dem Entfernen der Dachfolie war klar: Bis dato keine Spur von Beschädigung oder Schwächung durch Wind, Wetter und Sonnenstrahlung.

Auch im Nachhinein muss ich sagen: Das war keine schlechte Konstruktion, das Ding. Das sieht man auch daran, dass der (zerstörungsfreie) Rückbau ziemlich problemlos war und nicht mal einen Nachmittag gedauert hat.

Insbesondere dieses Zeugs für die Dacheindeckung beeindruckt mich immer wieder. Es ist eine „EPDM“-Folie von Firestone, und die kann was: Nach immerhin zweieinhalb Jahren auf dem Dach ist das Zeugs geschmeidig wie am ersten Tag und sieht, von Hinterlassenschaften diverser fliegender Gesellen mal abgesehen, aus wie neu. Habbich deshalb auch schön verwahrt, die kommt nochmal zum Einsatz.

Und so ist der Brennholzturm dann einstweilen weitgehend rückstandsfrei verschwunden: War da was?

Temperaturgemäß

Einfach so draußen sitzen ist mal wieder nicht. Die abendlichen Temperaturen geben’s einfach noch nicht her. Aber wir haben ja noch die gute alte Waschmaschinentrommel und ein paar Holzreste. Das „Feuerwerk“ rechts auf dem Bild mit Nachbar Dieter ist übrigens der Fichte im Feuerchen geschuldet, die sondert schon mal ein paar „Geschosse“ ab.

Entscheidung gefallen

Um’s kurz zu machen: ich bleibe da, wo ich bin. Nachdem ich mir nun monatelang Häuser angesehen, Für-und-wider-Listen aufgestellt, mich mit Fachleuten und Freunden unterhalten und Rechenexempel jeglicher Art angestellt habe ist meine Entscheidung gefallen. Details erspare ich mir, ein nicht ganz unwesentlicher Faktor in der Überlegung besteht darin, dass ich nun zum Glück nicht so ohne Garten dastehe, wie zu Beginn des ganzen Dramas befürchtet. Meiner verbliebenen Nachbarschaft sei Dank habe ich nun ein sicherlich nicht zu kleines Stück vom Glück, auf dem ich mich künftig ausbreiten werde. Nicht so groß wie vorher, aber das tat auch nicht Not. Und das Wichtigste ist: Jetzt gibt’s jede Menge neue Projekte und Baustellen, und darauf kommt’s ja schließlich an:-).